Eine kleine Nachtlektüre – Vielleicht vor dem muckelig knisternden Kamin? Bremer finden hier die Feinstaubzahlen und Kachelmann hat wohl Recht: Am Abend steigen auch hier die Feinstaubzahlen öfters über die Grenzwerte. Wenn das Wetter weiterhin ungemütlich bleibt, dürfte sich das in den Werten noch deutlicher zeigen.
Ein kleiner Auszug:
Stickoxide? Reden wir über Feinstaub! Wir kommen zum Schluss zum größten Problem für die Lufthygiene und die Gesundheit der Menschen in Deutschland: den Feinstaub. Um den Feinstaub ranken sich viele Legenden, die von einer substanziellen Zahl von Menschen leider geglaubt werden. Dass die Vulkane böse seien, gerne auch Kreuzfahrtschiffe, man hat es auch mit den Dieselautos kurz probiert, ob nicht da was geht, hat dann aber rechtzeitig die Stickoxide gefunden, bevor Wissenschaftler mit zu viel Fakten sich laut gewundert hätten. Nein, die alle sind nicht daran schuld, dass wir seit ein paar Jahren sehenden Auges, mit Unterstützung von Steuergeldern und KfW, in eine lufthygienische Feinstaubkatastrophe marschieren: Es ist der Holzofen. Oder Komfortofen. Oder Kamin. Oder wie das Elend heißt, das in deutsche Wohngebiete die höchsten Feinstaubwerte seit vielen Jahrzehnten bringt, Tendenz weiter steigend.
Zugegeben, Leute wie der Psychologe Prof. Spitzer nerven. Er ist einer von denen, die stets gegen das Neue reden resp. schreiben und uns Computer, Dampflokomotiven und Smartphones ausreden wollen, oder zumindest viel Zweifel säen und grosse Buchumsätze ernten.
Bin ich froh, gibt es in den Weiten des Internets immer wieder aufbauende Inspiration. So auch in diesem Fall, dessen sich Axel Krommer angenommen hat.
Rudern
ist in Bremen Volkssport. Doch gibt es hier auf der Weser auch eine
besondere Art des Ruderns: Hier wird das traditionelle „Kutterpullen“
gepflegt. In einem der Kutter sitzen die Herren vom Team »Lokomotive
Pusdorf«, entstanden aus einer Schnapsidee in einer Studenten-WG:
»Jungs, morgen ist ein Wettrennen auf der Weser und wir rudern mit.«
Beim
Kutterpullen wird tatsächlich gerudert, nur erinnern die breiten
Kutter eher an die robusten Rettungsboote der Titanic als an die
filigranen Ruderboote, die man von den grossen Sportwettbewerben wie
den olympischen Sommerspielen her kennt. Das Kutterpullen fällt
sporttechnisch nicht unters Rudern sondern unter die Kategorie
Seesport und im Fachjargon wird auch nicht gerudert, sondern gepullt.
Deswegen heisst diese Randsportart auch „Kutterpullen“. Die
ersten Kutterrennen sollen an Marinestützpunkten gefahren worden
sein, wo das Kutterpullen zur Grundausbildung der Matrosen gehörte.
Die Kutter sind durchaus hochseetauglich und waren im Ernstfall die
Lebensversicherung der Mannschaften grösserer Schiffe.
Im
Kutter sitzen Backbord wie Steuerbord je fünf Ruderer auf ihren
Schlagbänken, den Duchten, die breit wie Bierbänke quer durchs Boot
gehen. Die Füsse unter die Fussleiste geklemmt, legen die Ruderer
ihre Riemen in die halboffene Führung, die Rundseln, und tauchen sie
ins Wasser. Gekonnt nehmen sie im Gleichschlag ordentlich Fahrt auf –
und dem 8,5 Meter langen und 2,5 Meter breiten Boot damit etwas von
seiner Behäbigkeit.
Die
zehn Puller sitzen mit dem Rücken zur Fahrtrichtung, nur der
Steuermann steht an der Pinne; den Blick vorwärts gerichtet und als
Kutterführer mit seinen Kommandos den Takt vorgebend. Einen hohen
Takt rudert man beim „Kutterrace“ über 1000 Meter, einen
niedrigeren bei längeren Strecken über etwa 10‘000 Meter, die als
Königsdisziplin gelten. Die längste von Lokomotive absolvierte
Rennstrecke waren die 25 km beim Grachtenrennen in Amsterdam. Die
Kutterpuller können mittlerweile Geschichten von zahlreichen
Wettrennen im Norddeutschen und Niederländischen zum Besten geben.
Wieso
genau aus der schweisstreibenden Matrosenpflichtübung ein eher
lustvoll betriebener Rudersport wurde, lässt sich vielleicht am
ehesten dadurch erklären, dass viele „Puller“ ziemlich
unkonventionell erscheinen; sie tragen weder funktionelle
Sportbekleidung noch sind sie irgendeinem Body-Mass-Index
verpflichtet. Auch verordnen sie sich in der Winterpause kein
Trocken-Training. Es gibt auch kein ausgeprägtes Vereinsleben, es
gibt noch nicht einmal einen Verein. Aber es gibt peppige Trikots,
stylische Plakate, die mittlerweile Sammlerwert haben und ein an
Seeräubergesänge erinnerndes „Liedgut“, mit dem die Männer von
Lok Pusdorf sich gegenseitig anfeuern und in Stimmung bringen. Aber
bei aller Lockerheit, eines ist bei den Herren nicht so gern gesehen:
Sprüche wie „hättet ihr nicht das und das gemacht,…“ sind
tabu. Wer sich so von den anderen abgrenzt, muss Bier spendieren,
denn: «Es gibt kein „ihr“, nur ein „wir“», so Puller Ralf.
So
ungezwungen die Stimmung rund ums „Pullen“ auch ist, wenn das
Kommando des Kutterführers ertönt, formiert sich aus dem Chaos ein
diszipliniertes Team. Riemen gleichzeitig rein, stark anziehen, dann
durchziehen. Nur gemeinsam lässt sich Pullen. Und dabei ist
Koordination und Konzentration gefragt. Ein klingelndes Handy lenkt
auch Puller ab und kostet ebenfalls ein Sixpack. Die Ruderer haben
ihre Technik über die Jahre ausgefeilt und ihre ganz eigenen Tempi
entwickelt. Kraft ist auch in diesem Sport nicht alles. Man muss
kurze wie lange Schläge beherrschen. Übung hilft und «irgendwann
spricht der Riemen mit Dir», meint Ebse, der als Kutterpuller schon
einige Jahre dabei ist.
Die
langen, anstrengenden Schläge sorgen fürs Tempo. Dabei werden die
Riemen von vorn bis hinten durchs Wasser gezogen, man beugt sich weit
nach vorn und zieht dann nach hinten durch, sodass man fast liegt.
Die kurzen Schläge sind v.a. zum Steuern da. Hier ist Präzision und
Timing noch wichtiger als bei den langen Schlägen. Das Boot wiegt
schliesslich etwa 1,4 Tonnen, plus dem Gewicht von elf Männern. Aber
man kämpft nicht nur mit dem Gewicht, auch mit der Strömung. Ob die
Weser auf- oder ablaufend ist, macht einen Unterschied, mit der Tide
schwankt der Wasserstand in Bremen zweimal am Tag immerhin um etwa
3,70 Meter. Ob die Strömung mit oder gegen einen ist, ist aber am
Ende doch wieder egal: Wichtig ist die gemeinsam geruderte Strecke.
Und mit dem letzten Ruderschlag geht das Team wieder ins lockere
Chaos über.
Spricht
man mit den Kutterpullern, wirken sie eigentlich alle eher
bescheiden, winken ab, „jo, wir haben dem Kutterpullen schon zu
einer gewissen Beliebtheit verholfen in der Stadt.“ Das Team
Lokomotive Pusdorf enstand Anfang der 90er, als kurzfristig ein
Kutter-Team für das am nächsten Wochenende stattfindende Rennen
gesucht wurde. Die Studenten-WG liess sich nicht lange bitten und
ging mit jugendlicher Zuversicht an den Start. Es gab damals neben
ihrem WG-Team ein Punk-Team, die „Die Sies“ gründeten sich und
blieben nicht das einzige Frauen-Team. Andere Teams nennen sich
Vegesacker „Kutterdeerns“, „Die Abfahrer“ oder „Vorsicht an
der Bahnsteigkante“ und „Kolbe lebt“. Der Studiengang Nautik
der Hochschule Bremen organisierte bereits 1986 das erste
internationale Kutterpullen auf der Weser und noch heute gibt es an
der Hochschule Kutter-Teams.
Jeden
Montagabend treffen sich die Herren von Lokomotive zum Training, auch
um parat zu sein für die Stadtmeisterschaft, die die Lok seit 1997
organisiert. Bei dem Kutterrace gehen 12 bis 22 Teams an den Start.
Los geht’s am Fahnenmast beim Kulturtunnel und die Ziellinie wird
auf Höhe der Sielwallfähre beim Café Sand überquert.
In
all den Jahren sind aus den Studenten der WG Ärzte, Biologen,
Kulturmanager oder Sozialarbeiter geworden, sind neue Puller
hinzugekommen, ein frischgebackener Kapitän pullt mit, ein anderer
fährt ebenfalls zur See. Das Team Lokomotive Pusdorf hat über die
vielen Wettrennen und Trainings viel Erfahrung gesammelt, mit der die
Lokomotive die unbändige Kraft der teils jugendlicheren
Kutterpuller-Konkurrenz etwas ausgleichen kann. »Klar, will man auch
nochmal gewinnen«, erklärt Puller Norbert. Und ein guter
Kutterführer steuert dafür schon mal gezielt etwas näher ans
gegnerische Boot, und erschwert so dem Gegner mit seinen „Wellen“
bei aller Freundschaft die Fahrt. Aber vor allem steht bei den
Wettrennen das Mitmachen und die Freude mehr im Vordergrund als das
Gewinnen. Sind in einem Team mal nicht genügend Puller, hilft man
sich auch gegenseitig aus. Einen Pokal bekommt eh jeder Teilnehmer,
und wenn es nur der begossene Pudel für das Team auf Platz drei
ist. Gesammelt werden die Pokale das ganze Jahr durch auf Flohmärkten
oder im Web. So bekommt das eine Team einen Pokal vom Kegelverein,
das andere Team einen vom grossen Skat-Turnier anno dunnemal. Und
auch 2018 heisst es wieder: » Jungs, morgen ist ein Wettrennen auf
der Weser, und wir rudern mit.«
21.
Bremer Stadtmeisterschaft, Samstag 18. August 2018 ab 11 Uhr an der
Weser, Höhe Osterdeichwiesen.
Die neuen Berichte entlarven, was für mich inzwischen der eigentliche Skandal ist: Von den Fakten im ursprünglichen Bericht, den die SZ am 20. April veröffentlicht hat, stimmt offenbar so gut wie gar nichts. Nach den neuesten Berichten handelt es sich um eine Zeitungsente:
In Salzburg macht der Speckgürtel die Stadt krank. Interessanter Beitrag des ORF. Infrastrukturprojekte seien bei der Politik unbeliebt, weil: „Ein Erfolg zeige sich meist erst, wenn die Politiker nicht mehr im Amt sind.“
Aktion für bezahlbaren Wohnraum in München: Die „Goldgrundimmobilien“ führt die angebliche „Unsanierbarkeit“ vor und bewegt die Stadt zum Handeln. Berichte dazu gibts z.B. hier oder hier. Ein Video gibts auch dazu:
Und dazu noch etwas Pausenmusik, „Wir können nur spekulieren! – Moop Mama featured by Die Große Goldgrund Stadtrundfahrt“:
Ein Jahr nach der Entscheidung, etwas Bekanntes zeitgemäß neu zu inszenieren, was ja immer auch eine krasse Provokation bedeutet, reisen die ungefähr 15 aktuellen Starregisseure von einem Theater zum anderen und schrubben nacheinander politische Inszenierungen der immer gleichen Autoren weg, die dem jeweils fast aktuellen außen- oder innenpolitischen Thema angepasst werden.
… und das ist eher noch der harmlosere Teil der Rede.
„Amerikanische Wähler wollen Führer, die dümmer sind als sie selbst. Sie denken, das diese weniger Unheil anrichten als sie selbst. Das ist eine kostspielige Form des Zynismus.“
Als ich diesen Film sah, über 25 Jahren nach seinem Erscheinen, fragte ich mich, warum werden eigentlich Jahr für Jahr Unmengen von Filmen gedreht? Was wollen wir damit? Es gibt doch schon so viele gute Filme, von denen viele Leute – also zumindest ich – nur einen Bruchteil gesehen habe, und dass, obwohl ich schon mehr als ein halbes Jahrhundert auf dieser Welt bin.
Ok. Nein! Macht nur weiter Filme und macht es gut!
Das Buch Wendezeit von Fritjof Capra, auf dem dieser Spielfilm basiert, habe ich vor über 30 Jahren gelesen, und ehrlich gesagt, habe ich es damals nur teilweise verstanden.
Capra schrieb über Quantenphysik. Keine leichte Kost. Zum Glück kam noch dieser Film zustande, er ist zwar ebenfalls anspruchsvoll, aber immer noch eingängiger als das Buch.
Der Film ist mit Liv Ullmann hochklassig besetzt und ich würde ihn zu den zeitlosen Filmen zählen. Lange war er gar nicht zu sehen, Kopien seien verschollen usw.
Dank Youtube können wir ihn heute noch im Netz sehen. Merci dafür, und los geht’s:
Die Berliner Morgenpost recherchiert Lügenbaron Guttenberg/CSU hinterher. Hochwohlgeboren reagiert darauf leicht gereizt. Lässt ausrichten, die Berichte seien „hochspekulativ, tendenziös und fehlerhaft“. Aber selbst auf einfache Fragen, kann oder mag er keine plausible Antwort geben. Das Herumstochern in seinem internationalen Geschäft kann er grad nicht gebrauchen. Schliesslich vermittelt er der Öffentlichkeit, er sei in der internationalen Hochfinanz angekommen, kümmere sich mit seiner „Spitzberg“ um Startup „A-Finanzierungsrunden“ und „in der Seed-Phase sogar bis zur B-Runde“ und ist im „Beratungsgeschäft“ tätig.
Was das angeblich „hochspekulative“ in dem MoPo-Bericht angeht, so legte der Ex-Minister die Lunte selber: Nämlich, dass es sein könnte, dass er jetzt auf grossen Businessman mit int. aufgestelltem Beratungsgeschäft macht und – wenn man ihn denn dringend bräuchte – dem Ruf zurück in die Politik folgen würde. Also, wenn es denn unbedingt sein muss.
Da liegt doch noch mehr „Story“ drin. MoPo: Weitermachen!
Lieber Gutti; im Ruhrgebiet sacht man in solchen Fällen:
Wer den Kopf aus dem Fenster hängt, hat ihn bald voll Taubenscheisse.
Liebe Lea Finn! Sie sind Moderatorin bei Bremen 4, und in Ihrem „über uns„-Text erklären Sie sich; und uns, dass Sie „Spaghetti Aglio e Olio“ glücklich macht. Auch Garlic mögen Sie. Freut mich, Knoblauch hab ich auch gern. Drei Zeilen weiter schreiben Sie aber, dass Sie gar keinen Knoblauch mögen. Dumm gelaufen.
Versuchen Sie es mal mit ’ner anderen Lieblingsspeise, arme Lea Finn, sonst werden Sie auch nicht in Ihrer Hütte an der Wümme glücklich…