Die Zeit greift lobenswerter Weise das Thema der Neudefinition des Armutsbegriffs auf, aber nicht ohne die Leserschaft erst einmal darauf hinzuweisen, dass der Begriff der „relativen Armut“ nur angibt, „um wie viel sich die untersten Einkommen von den anderen Einkommensgruppen unterscheiden“. Genau genommen bildet die „relative Armut“ also lediglich die Ungleichverteilung in der Gesellschaft ab. Kritiker bemängeln, dass sich die Relationen bei steigenden Einkommen verändern würden, allerdings ändert sich die prekäre Situation vieler Menschen relativ gesehen nicht, weil mit den Einkommen gewöhnlich ja auch die allgemeinen Kosten angehoben werden.
Die relative Armut zeigt also an, wie das Verhältnis der Einkommen zueinander ist. OK. Die Lehre und auch der Paritätische Wohlfahrtsverband sagt, das wer weniger als 60% des mittleren Einkommens zur Verfügung hat, das der „von Armut bedroht“ ist.
Armut hört sich natürlich echt nicht schön an, vor allem, wenn sie solche Ausmasse annimmt wie in Bremen, wo mittlerweile jeder Vierte (sic!) (in Bayern nur jeder 8.) davon betroffen ist und sogar schon die Washington Post darüber berichtet.
Von Seiten der Regierung resp. von Frau Nahles/SPD gibt es nun Bestrebungen, den Begriff der Armut neu zu definieren. Böse Zungen behaupten, wenn man schon die Armut nicht in den Griff bekommt, dann kann man sie ja einfach neu definieren. Den Vorwurf des geplanten Etikettenschwindels kann Frau Nahles nicht wirklich entkräften. Am Begriff der „relativen Armut“ kann man nämlich wenig kritisieren, ausser der Unschärfe des Begriffs, aber die liegt nunmal in der Natur jeder Statistik. Dass die SPD mit der Umdefininierung der Arbeitslosigkeit schon erfolgreich ähnliche Wege gegangen ist, stellt Nahles Absicht in kein besseres Licht.
Liebe Bremer, ich meine jetzt jeden 1., 2. und 3. Einwohner, lasst euch sagen, für den 4. im Bunde ist es egal, dass er nicht verhungert, so schlecht geht es ihm/ihr nicht; aber es beschämt ihn einfach, dass er soviel weniger hat als ihr 1-3. Und, ja, es macht ihn sicher auch ein bisschen neidisch. Aber wisst ihr, was das Schlimmste ist? Um zu euch 1-3 aufzusteigen, bietet Nr.4 seine/ihre Dienste oftmals hinter dem Rücken der Hartz4-Behörden zu Hungerlöhnen an, und wisst ihr auch wo? Natürlich wisst ihr das: Gleich und direkt auf der Webseite eurer Heimatstadt, nämlich auf bremen.de. Schon praktisch oder? So quasi eine echte Topdomain. Irgendwie hat man sogar das Gefühl, dass, wenn sich die Prekären sogar auf der höchst offiziellen Webseite feil bieten, dass das irgendwie auch seine Richtigkeit hat, oder?
Hier und da wird sogar behauptet, als echter Bremer Hanseat hätte man das im Blut:
(hier kommt ein Foto mit de Negers im Hauptbahnhof hin.)
Über die auf Bremen.de platzierten Texte liesse sich auch ein Buch schreiben; wem das noch zum Lebensglück fehlt, dieser Tipp war gratis.
Vielleicht leistet die „weibliche Person“ dem Alex ja auch noch etwas Deutsch-Unterricht.