Der Bremer an und für sich hat ein Faible für Sicherheit, sieht überall Taschendiebe, Autoknacker, Einbrecher und stellt auch gerne entsprechende Warnschilder auf. So erstaunt es eigentlich nicht, das auch ein Türen- und Fensterbeschlag den Namen der Stadt trägt:
Die Bremer Stange
So heissen auch die Beschläge, die in unserem Haus Verwendung finden. Das erklärte mir heute fachmännisch und routiniert ein Glaser, als ich etwas verzweifelt auf die ollen Fenster und auf die nur am Rande an Türgriffe erinnernden Messing-Schnabel zeigte, die ein Berufskollege von ihm vor etwa 100 Jahren an die damals sicher hochmodernen Holzrahmen mit extradünnen Scheiben (einfach) schraubte. Unser Hausbesitzer nahm eigentliche Sanierungen nur im Sinne des groben optischen Auftritt des Hauses vor und kontert jeglichen noch so kleinen Hinweis auf noch so grosse Baumängel gekonnt mit „So ist das nunmal in alten Häusern“ und stellt so seine Mieter vor die Wahl: Entweder lassen sich alle gegenseitig in Ruhe, oder man nimmt sich einen Anwalt und er nimmt es auch genau. Wir nennen das Haus deswegen auch gerne Potjomkinsches Haus. Offenbar gibt es diese Beschläge noch heute zu kaufen, 2. Hand.
Und so sieht eine Bremer Stange aus: