Die Schweiz hat nicht nur auf ihren Seen einen ansehnlichen Schiffsverkehr, nein, sie leistet sich auch eine Hochseeflotte mit 50 Schiffen. Das Binnenland sorgt mit den eigenen Hochseeschiffen für den Notfall vor, ein Erbe aus dem 2. Weltkrieg.
Damals wurde die Schweizer Handelsflotte zur Sicherung der Landesversorgung gegründet. Nach Kriegsende verkaufte der Bund seine Flotte an Reeder, die allerdings den zentralen Auftrag zur Landesversorgung weiterhin garantieren sollten, dafür im Gegenzug Bürgschaften für die Schiffe erhielten. Heute gehören 50 „Schweizer“ Schiffe sechs privaten Reedereien, die im Krisenfall die Versorgung der Schweiz gewährleisten sollen.
In den 1950er Jahren waren es nur 4 Schiffe, für die die Schweizer Landesregierung Bürgschaften übernahm, Ende 2015 waren es dann 50 Schiffe, für die die Schweiz mit insgesamt über 725 Mio CHF bürgt. Zwar beschloss der BR, die Bürgschaften zu kündigen, aber die letzte läuft erst 2032 aus.
Von den 50 Schiffen sind einige defizitär unterwegs und die Krise bei der SCL/SCT Reederei, Betreiberin von 12 Schiffen, könnte nun den Bund mit 200 Mio CHF belasten, so ein interner Bericht an den Bundesrat, über den die Nordwestschweiz berichtete. Monatlich wirft das Wirtschaftsdepartement derzeit bis zu 1 Mio CHF auf, um die Schiffe mit Notkrediten über Wasser zu halten, damit sie demnächst verkauft werden können.
Weil die Papiere publik wurden, erstattete der Wirtschaftsminister Anzeige wegen Geheimnisverrats.