Nachdem ich im September 2018 auf diesen Klassiker verwiesen habe, stelle ich fest, dass er heute in Chile wieder äusserst populär ist und erneut zum Kampflied avanciert ist und mit aller Inbrunst gesungen wird. Vamos!
Kategorie: Geschichte
Abt. Pimmelparade in Bremen
Bremen ist zwar seit Jahr und Tag von der SPD regiert und in vielerlei Hinsicht Schlusslicht, ist aber, was hinterwäldlerische Traditionen angeht, ganz vorne mit dabei. Z.B das sogenannte „Eiswettfest„, das auf das Jahr 1829 zurückgeht. Ein Treffen der Oberschicht des Landes. Hier sind seitdem und bis heute nur Herren zugelassen, es habe noch keine Frau den Fuss über die Schwelle zur alt-ehrwürdigen Feier gesetzt. Das geht soweit, dass diese Strippenzieher nach der kurzfristigen Absage des Bürgermeisters nicht die Bürgermeisterin einladen, sondern für den morgigen Event den Bürgermeister der Stadt Bremerhaven BHV bitten. BHV ist eine 65 km nördlich am Meer gelegene Exklave Bremens. Und weil es auch Herren ohne Eier gibt, nimmt dieser die Einladung des Herrenclubs auch gerne an. Übrigens auch von den Sozialdemokraten. Gab es da nicht mal was mit “ Wer hat uns…“? Ach, lassen wir das.
Herzlich
Euer Männerbeauftragter vom Internet
Ich bitte um eine Schweigeminute, schliesslich ist die Trennung wirklich schwer zu ertragen.
update: Ein Anfang ist gemacht: Innensenator Mäurer sagte die Teilnahme am Herrenclub unter Protest ab, nachdem er sich von Bürgermeisterin Linnert/Grüne am Morgen versichern liess, dass sie als Vertreterin der Stadt dorthin gegangen wäre, hätte Mann sie eingeladen. Mäurer liess ausrichten, wer die Stadt vertrete entscheide die Stadt, nicht die „Eiswette“. Eine Parteilinie gibt es aber noch nicht, u.a. nehmen die Senatoren Martin Günthner/SPD und Joachim Lohse/Grüne teil, BHV-OB Grantz/SPD liess sich gar als Vertreter an Linnerts Stelle einladen – gut, er wäre eh dabei, geniesst und spielt nun auch die Rolle als höchster Vertreter der Stadt.
Abt. Gib alles!
Tamedia-Chef und Verlegerpräsident Supino fordert die Anhebung der bisherigen staatlichen indirekten Presseförderung sowie die Unterstützung für grössere Zeitungen von 30 auf 120 Mio CHF. Gut, Bescheidenheit sieht anders aus, aber Medien spielen ja eine wichtige Rolle in der Geselllschaft.
Und das lässt mich eine alte Forderung aufgreifen, die der gute Patrik Tschudin selig seinerzeit auf dem infamy-Blog platzierte: Eine offene Schweizer Mediendatenbank SMD.
Er war einmal mehr seiner Zeit voraus.
Mit der Öffnung der SMD für die Allgemeinheit könnte die Schweizer Presse den Bürgern etwas für ihre umfangreiche Unterstützung zurückgeben.
Guckst Du hier:
Abt. Klare Kante
Genau, recht hat er!
Ivo Scherrer schreibt in der Zeit über den Versuch der Rechtspopulisten, ihre Gegner von der Operation Libero mit antisemitischen Verschwörungstheorien zu diffamieren. Mama Mia, was sind das für Heinis.
Danke, Ivo Scherrer.
Abt. Besser spät als nie: 9 Militärs in Chile wegen des Mordes an Victor Jara verurteilt
468: Chile: Wegen des Mordes am Sänger Victor Jara nach dem Putsch 1973 wurden 9 Ex-Militärs zu 5-15 Jahren Haft verurteilt. Die USA forcierten den Putsch.
John Perry Barlow ist tot. Er starb im Alter von 70 Jahren in den USA. In der „Unabhängigkeitserklärung des Cyberspace“ kritisierte er bereits 1996 staatliche Kontrolle.
Und hier noch der Nachruf auf SRF:
Abt. Zu Ehren von France Gall
468: France Gall ist tot. Die französische Chanson-Sängerin ist im Alter von 70 Jahren gestorben. Sie litt an Krebs. Einer ihrer Hits war „Ella, elle l’a“.
Abt. Wendezeit – Ein Film für zwischen den Jahren
Aus dem Film:
„Amerikanische Wähler wollen Führer, die dümmer sind als sie selbst. Sie denken, das diese weniger Unheil anrichten als sie selbst. Das ist eine kostspielige Form des Zynismus.“
Als ich diesen Film sah, über 25 Jahren nach seinem Erscheinen, fragte ich mich, warum werden eigentlich Jahr für Jahr Unmengen von Filmen gedreht? Was wollen wir damit? Es gibt doch schon so viele gute Filme, von denen viele Leute – also zumindest ich – nur einen Bruchteil gesehen habe, und dass, obwohl ich schon mehr als ein halbes Jahrhundert auf dieser Welt bin.
Ok. Nein! Macht nur weiter Filme und macht es gut!
Das Buch Wendezeit von Fritjof Capra, auf dem dieser Spielfilm basiert, habe ich vor über 30 Jahren gelesen, und ehrlich gesagt, habe ich es damals nur teilweise verstanden.
Capra schrieb über Quantenphysik. Keine leichte Kost. Zum Glück kam noch dieser Film zustande, er ist zwar ebenfalls anspruchsvoll, aber immer noch eingängiger als das Buch.
Der Film ist mit Liv Ullmann hochklassig besetzt und ich würde ihn zu den zeitlosen Filmen zählen. Lange war er gar nicht zu sehen, Kopien seien verschollen usw.
Dank Youtube können wir ihn heute noch im Netz sehen. Merci dafür, und los geht’s:
Abt. Bagger als Archäologen… und dann weg mit dem Dreck
In Hamburg legte ein Baggerfahrer bei Bauarbeiten auf einem Sportplatz ein 4x4m grosses Hakenkreuz frei.
Wenn die Archäologen es erfasst haben, soll es abgerissen werden. Ich plädiere für einen Livestream der Abbrucharbeiten und parallel dazu einen Livestream des Gesichts von Benjamin Höcke, schwankend zwischen Qual, Entsetzen und Wutschnauberei.
Abt. Mehr Mitwirkung, weniger Hass
Wie kommt es dazu, dass sich soviel Hass entladen kann, wie in Hamburg zum G20-Gipfel? Demokratie und direkte Mitbestimmung dagegen sorgen für Zusammenhalt einer Gesellschaft:
1870: „Im Kanton St. Gallen brach, wie auch andernorts in der Deutschschweiz, ein Streit zwischen Anhängern der repräsentativen und der „reinen“ Demokratie aus. Letztere nannten sich Demokraten und traten für Bürgerversammlungen als Organ der Gesetzgebung ein.“
Die Berliner nun wieder: In #Friedrichshain befindet sich ein Obdachloser in einem Haus. #24hPolizei
In #Friedrichshain befindet sich ein Obdachloser in einem Haus. #24hPolizei
— PolizeiBerlinEinsatz (@PolizeiBerlin_E) June 23, 2017
#Lesetipp Heimat
Gastkommentar von Walter Leimgruber zum Thema Heimat in der „Alten Tante“ NZZ.
Leimgruber, Prof. für Kulturwissenschaft an der Uni Basel und Präsident der Eidg. Migrationskommission beginnt seine Ausführungen mit:
Globalisierung weckt Sehnsucht nach Heimat. Vorwärts in ein Idyll aus der Vergangenheit ist aber kein Weg, sozialer Wandel lässt sich nicht aufhalten.
und schliesst mit:
Wir müssen unsere Gesellschaft so bauen, dass sie möglichst vielen Menschen Vertrauen, Sicherheit und Geborgenheit gibt. Denn Heimat ist nicht vergangene Idylle, sondern Utopie, Zuversicht für die Zukunft.