Wie Pegida eine Stadt in Beschlag nimmt und sich keiner wehrt: Lesenswerter Bericht heute im Tagi
Kategorie: Culture
#SiebersDurchsage
Kabarettist Christoph Sieber macht eine Durchsage zu Paris und stellt u.a. noch ein paar Fragen, von denen ich noch diese hier gerne an die 100 Fragen von Jan Böhmermann anfügen möchte:
Was machen wir mit der High-Society-Parallel-Gesellschaft, die sich auf Charity-Veranstaltungen herumtreibt und die ihre Kiesauffahrten harken lässt? (Min. 4:30)
Einschüchterungsversuch: Breite Kritik an Anklage der Bundesanwaltschaft/D wegen „Landesverrat“ gegen“Netzpolitik“, die über Geheimdienstpläne berichteten.
Top-Tweet zum Thema:
#landesverrat is the new Pferdekopf auf dem Kopfkissen.
— Jens Scholz (@jensscholz) July 31, 2015
Solange das Blog unter Ansturm zusammenbricht: Dieser Screenshot von Artikel erklärt den #Landesverrat. pic.twitter.com/qQRqGm1Ndi
— netzpolitik (@netzpolitik) 31. Juli 2015
#KoalitionsverhandlungenHB
Na, das läuft ja wie geschmiert: Um den notorisch klammen Staatsbeutel zu füllen, will die Koalition die Mieten für alle via Grundsteuer anheben und die Hundesteuer erhöhen.
Man habe sich auch auf die Vertiefung der Weser geeinigt und auf den Bau eines Offshore-Hafen OTB festgelegt, letzterer solle „nicht mehr als 180 Mio EUR“ kosten. Ein Pappenstiel, er findet aber offenbar in der Windkraft-Branche, für die der Port gebaut werden soll, so gar keine Fans, wenn man dem Weser-Kurier glauben darf. „Seit Kurzem gibt es keine private Firma mehr, die den OTB am Laufen halten möchte.“ Vielleicht reicht ja für den Bau auch einfach der Wille der Bauenden aus. Ist schliesslich ein schöner grosser Bauauftrag. Aber die Koalition will den Port unbedingt.
Ansonsten soll der Lehrermangel irgendwie reduziert und die Feuerwehr besser finanziert werden.
Zudem soll es mehr Polizisten geben und 2-3 neue Verfassungsschützer will sich das Land leisten, man hat sich schliesslich den Titel „Hochburg der Salafisten“ nicht umsonst sondern mit einem grossen Terroralarm erarbeitet. Zusammen mit den 10-11 neuen Mitarbeitern vom Bundesverfassungsschutz für Bremen wird das Schnüffelwesen also kräftig ausgebaut.
Weil es immer etwas undurchsichtig ist, wer für wen wo arbeitet, hier noch ein Gesetzesauszug zum Verfassungsschutz. Der Bund wie auch das Land Bremen dürfen die Verfassung im Lande Bremen schützen:
§ 5 Abgrenzung der Zuständigkeiten der Verfassungsschutzbehörden
(1) Die Landesbehörden für Verfassungsschutz sammeln Informationen, Auskünfte, Nachrichten und Unterlagen zur Erfüllung ihrer Aufgaben, werten sie aus und übermitteln sie dem Bundesamt für Verfassungsschutz und den Landesbehörden für Verfassungsschutz, soweit es für deren Aufgabenerfüllung erforderlich ist.(2) Das Bundesamt für Verfassungsschutz darf in einem Lande im Benehmen mit der Landesbehörde für Verfassungsschutz Informationen, Auskünfte, Nachrichten und Unterlagen im Sinne des § 3 sammeln. Bei Bestrebungen und Tätigkeiten im Sinne des § 3 Abs. 1 Nr. 1 bis 4 ist Voraussetzung, daß
- 1.
sie sich ganz oder teilweise gegen den Bund richten,- 2.
sie sich über den Bereich eines Landes hinaus erstrecken,- 3.
sie auswärtige Belange der Bundesrepublik Deutschland berühren oder- 4.
eine Landesbehörde für Verfassungsschutz das Bundesamt für Verfassungsschutz um ein Tätigwerden ersucht.Das Benehmen kann für eine Reihe gleichgelagerter Fälle hergestellt werden.
(3) Das Bundesamt für Verfassungsschutz unterrichtet die Landesbehörden für Verfassungsschutz über alle Unterlagen, deren Kenntnis für das Land zum Zwecke des Verfassungsschutzes erforderlich ist.
Jetzt zur Frage des Tages:
Zaghaftes Angehen des Lehrermangels, höhere Mieten, Ausbau der Überwachung durch Polizei und Verfassungsschutz, Vertiefung der Weser und Bau eines Grossprojektes: Welche Parteien verhandeln die Koalition?
#VegesackRockt Fussball-Training für Flüchtlinge
Schliessen wir uns an!
I ❤️ Sportgemeinschaft Aumund-Vegesack e.V. http://t.co/dvuRYsmHy5
— Jan Böhmermann (@janboehm) June 24, 2015
#InflationUndInhalation
Dass sich selbst der grösste Psycho-Irrsinn durch Gründung einer „Kirche“ gesellschaftlich protegiert verzapfen lässt, führt aktuell die Scientology in Basel vor. Soweit zum Thema Inflation. Kommen wir zur Inhalation:
Der Sonntag naht und wir wollen uns daran erinnern, dass es auch gute und edle Religionen geben kann. Schauen wir zum Beispiel in die USA zur „The First Church of Cannabis“, deren Jünger sich Cannabierian nennen.
Wer Zeit und Lust hat: Am 1.Juli eröffnet Reverend Bill Levin in Indianapolis/USA die neue Kirche der jungen Glaubensgemeinschaft.
Facebook stuft die überzeugten Kiffer übrigens als Kirche/Religiöse Organisation ein.
#ViertelHB Viel Lärm um – was genau? #bremenlebt
Als Zugewanderter interessiert man sich ja für das, was die Stadt bewegt, und nachdem Jan Böhmermann und andere Recken der Stadt sich gegen Gentrifizierung und für Kultur und das Ausgehviertel stark machten, war ich neugierig. Der olle und politisch auf Abwegen wandernde Sänger von „Gotthard“, Chris von Rohr, schuf mit „Meh Dräck“ ein geflügeltes Wort in der Schweiz. Gentrifizierung und Ausgehlärm kenn ich auch aus Basel und Zürich; in beiden Städten haben wir unser Büro grad im schmuddeligsten Quartier der Stadt/gehabt. Also nix wie hin.
Der Weser Kurier hat geladen und das tolle, altehrwürdige Kino „Schauburg“ im Viertel war voll. Auf dem Podium vertreten waren: Justiz, Gastronomie, Verwaltung, Kultur und Politik. Anwohneranwalt Andreas Reich, Sönke Busch von der Initiative „Kulturschutzgebiet Viertel“, Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz, Bausenator Joachim Lohse, Ortsamtsleiterin Hellena Harttung und der Wirt vom Weisskohl.
Im Publikum alteingesessene Anwohnerschaft, soweit sie sich zu erkennen gab.
Es lief eigentlich alles recht gesittet ab, das Publikum durfte mitreden und das tat es recht gekonnt. Eher so die Abteilung pensionierte Lehrer. So ganz erschloss sich mir das Problem trotz adäquater Ausdrucksweise nicht, und auch die Anwesenden waren sich irgendwie nicht einig.
Kultur Ja, Miteinander Ja, Respekt vorm Anderen und dem Anwohner Ja, Recht auf Party naJa… Aber ist eine Sauf- und Fressmeile noch Kultur? Haben die Besucher eine schechte Kinderstube? Kommen her, um die Sau raus zu lassen. Und überhaupt, früher war alles… nein! Früher gabs offene Drogenszene, Prostitution, also, so schlecht ist es heute auch nicht. Aber die ganzen Telefonläden und Friseurläden? In Basel heisst das übrigens Klybeckstrasse, in Zürich Langstrasse, wer sich mal dahin verirrt…
Im Kern scheint es darum zu gehen, dass eine Disco Donnerstagnacht bis morgens um 6 geöffnet hat und dass einige Anwohner nicht ruhig schlafen können. Ansonsten sei das Viertel oft überfüllt, Strassencafés nehmen auf dem Trottoir zu viel Platz weg und das frei flukturierende Publikum säuft sich den steigenden Alkoholpegel nicht in den Kneipen an, sondern auf der Strasse mit Stoff aus Kiosken und Supermärkten, die hierzulande ja locker bis Mitternacht aufhaben dürfen. Deren Preisgestaltung kommt dem kargen Studentenbudget eben eher entgegen als das der Kneipen/Discos. Anders als die Gastronomie, haben die Märkte ihr Geschäft gemacht, wenn der Alk verkauft ist; Abfallbeseitigung oder Depot- Pfandrücknahme sind ja nicht so die Umsatzträger.
Ich wage mal die steile Behauptung, dass sich das Partyvolk auch lieber bedienen lassen würde, wenn es die Kohle dazu hätte. Apropos Geld: Die Mieten seien massiv angestiegen, die Gastronomen müssten eben auch ihre Kohle machen, zeigten einige Verständnis für den andererseits kritisierten Kommerz.
Jedenfalls erschloss sich mir auf dieser Veranstaltung nicht das eigentliche Problem. Eigentlich soweit alles normal. Die Supermärkte und Kioske wurden offenbar schon angesprochen, sie sollen sich um die Beseitigung „ihres“ Mülls kümmern, der Vorschlag, Leergut-Sammelstellen einzurichten ist sicher nicht dumm und vielleicht wäre – mein Vorschlag – auch das ein oder andere frei zugängliche Pissoir hilfreich. Aber es würde auch helfen, die Mindestlöhne anzuheben, mehr Geld unters Partyvolk zu bringen, auf das die Konsumenten Geld haben, in Kneipen zu trinken und zu essen und die Gastronomie die Einnahmen hat, deren Abfälle zu entsorgen, und die Mitarbeiter auch gutes Geld verdienen was sie dann wieder ausgeben…
Oh, die Deutsche Bank am Telefon, Mindestlohn wird verschoben…
Die Videos zu Bremen lebt:
#FurchtIstGreifbarerAlsAngst
Im Tagesanzeiger/Zürich erschien gestern ein bemerkenswertes Essay von Jonas Lüscher über Politik und Populisten, den Unterschied zwischen Ängsten und Furcht und warum die Politiker Furcht sehrwohl ernst nehmen sollten, die Ängste des Volkes aber eben nicht. Denn wer dem Volk die Ängste pauschal abnimmt, nimmt ihnen auch die Pflicht zur Empathie ab und entmündigt die Bürger. Nur wer Ängste konkret vorbringen und belegen muss, der setzt sich damit auch wirklich auseinander. Und erst dann können Ängste wie z.B. vor Überfremdung als das entlarvt werden, was sie sind, nämlich z.B. Xenophobie, also Angst vor dem Fremden an sich.
Aber lest selber:
#varoufake Jan Böhmermann erklimmt den Olymp der Medienwelt
Fremdschämen ist ja schon beim Titel von Jauchs Sonntagstalk angesagt: „Der Euro-Schreck stellt sich.“ Als sich Jauchs Darsteller schön warm geredet haben, wird dem „Gesuchten“ auch noch ein Video vorgeworfen und -gespielt, in dem er Deutschland einen Stinkefinger zeigt.
Der Grieche sagt: Alles manipuliert. Interessiert aber keinen. Nur ungläubiges Schmunzeln. Jan Böhmermann zeigte es doch im Varoufakis-Song und die Bild hatte das ja schon ein paar Tage vorher gebracht
.
Gestern Abend dann die Bombe:
Das bei Günther Jauch/ARD gezeigte Video mit Varoufakis’ “Stinkefinger” war gefälscht, Jan Böhmermann vom Neo Magazin Royale/ZDF “legte Hand an”.
Es spricht einiges dafür, dass Böhmermann & Co. tatsächlich einen Köder im Netz auslegten und Jauch angebissen hat. Z.B. wird bei Jauch keine Quelle für das Stinkefinger-Video genannt. Zudem bestreitet Varoufakis selber den Finger vehement.
90:10 dass Böhmermann das Video als Fake ins Internet gestellt hat und Jauch drauf reingefallen ist.
Aber selbst wenn Böhmermann den Fake nachträglich erfunden haben sollte, ist die Aktion immer noch sehr gut gelungen.
Wie sagte ein Kommentator so treffend: „Böhmermann hat das Internet kaputt gemacht!“
Chapeau, Jan Böhmermann.
Der äussert sich heute wie folgt:
#Die grösste Gefahr beim Terroralarm ist die Hysterie
Mal ganz frei übersetzt, was uns hier aus England erreicht, wo man sich gerade über die drei 15-jährigen Mädels entsetzt, die vom IS in den Bann gezogen wurden. Was kann so junge Menschen dazu bringen und welchen Anteil hat die Gesellschaft daran? Schliesslich hatten 15-Jährige aus der Mitte – OK, vielleicht etwas am Rand – der Gesellschaft nicht allzuviel Lebenszeit, so einen fatalen Entschuss zu fassen und nach Syrien zu reisen. Und: Sicher stellen drei Ausreisserinnen keine Gefahr für die Gesellschaft dar. Im wirklich schlimmsten Fall kehren sie zurück, mit einer Waffe, einer Bombe, und? Sorry. Jeder Autounfall kann schlimmere Auswirkung haben.
Ich folge dem Kommentator, der meint, die Hälfte aller IS-Geschichten sollte den Weg in die Nachrichten erst gar nicht finden. Die meisten Geschichten von „Kindern“ die zur IS gehen, sie leben von der Anerkennung, die wir ihnen zollen, der Lust auf Schlagzeilen. Oft ist es doch nur Hysterie, eine überrissene dramatisierte Umschreibung von Umständen, die den selben Medien morgen wieder gleichgültig sind, so wie ihnen heute das Elend von gestern egal ist.
Dazu all die „Bekenntnisse“ des IS zu jedem „Anschlag“, der auch nur irgendwie dessen „Feinde“ traf… Jaaa, das waren wir….
Zum 1×1 des Journalisten gehört das Wissen, dass das erste Opfer eines Krieges die Wahrheit ist. Wer weiss denn schon wirklich, ob irgendwelche Attentäter „von sich aus“ oder ferngesteuert agierten? Hat Abu Bakker Dingsbumms Weisskohl irgendwas gedrückt und einen Angriff auf eine Redaktion veranlasst oder waren es einfach irrsinning Verstrahlte, die sich als Teil irgendeiner Bewegung sahen, die zwar total plemmm-plemm ist, aber Beachtung findet?
Erfolgversprechender ist es doch den Fokus auf Wege zu richten, die zum guten Miteinander führen von denen die „da“ sind, und das so die Religionszugehörigkeit als Ventil für keinen mehr notwendig ist. Cowboys, steckt die Knarre weg, redet miteinander und mit den anderen.
Gewalt, Repression, Demonstration von Stärke… alles nur Wasser auf die Mühlen der IS.
Give Peace a chance.
#OneLess Radio FluxFM sendet in Bremen nicht mehr
Die insgesamt ja eher bescheidene Medienszene Bremens verliert mit FluxFM einen weiteren Hoffnungsträger, dessen bedauernswerter Niedergang sich allerdings schon länger abzeichnete.
Am Ende war es wohl der Mix aus Empfangsproblemen, geringen Werbeeinnahmen und zu wenig Unabhängigkeit von der Berliner Zentrale, der zum Ende des Projektes führte.
#Höretundstaunet Buddy Buxbaum feat. Peter Behrens
Peter Behrens spielt in der Nordseepassage (wie könnte ein EKZ in WHV auch sonst heissen) und schiebt danach sein Klavier durch Wilhelmshaven, wo der Mann, der früher mit Trio Dadada sang und trommelte, zu Hause ist. Das Schwarzweiss-Video ist vom Debutalbum „Unkaputtbar“ von Deichkind Gründungsmitglied Buddy Buxbaum, das am 15. Mai erscheinen soll.
Veröffentlicht am 25.02.2015
Buddy Buxbaum – Ballast (Official Video)
Gesang: Buddy Buxbaum
Klavier: Peter Behrens
Kamera: Christian Coslar & Cem Kaya
#Wortspielereieien
@Floskelwolke Floskel-Seekrankheit schwappt aus @WESER_KURIER pic.twitter.com/SxShWmucxY
— oefsti (@oefsti) 17. Februar 2015